Mit größerer Dringlichkeit als je zuvor und im Vorgriff auf die COP-26-Klimakonferenz in Glasgow im folgenden Jahr riefen die WEF-Teilnehmer zu einem umweltfreundlicheren, intelligenteren und gerechteren Wirtschaftswachstum auf. Regierungen auf der ganzen Welt haben positiv auf diesen Aufruf reagiert, und wir sehen jetzt, dass im Rahmen umfangreicher staatlicher Initiativen wie „Build Back Better“ in den USA und dem „Green Deal“ in der EU viele der von der „Great Reset“-Konferenz und ihren Vorgängern thematisierten Probleme angegangen werden.
Diese politischen Initiativen unterscheiden sich zwar im Detail. Gemeinsame Elemente sind aber größere Anstrengungen zur Dekarbonisierung der Wirtschaftstätigkeit und zur Ausrichtung unserer Gesellschaft und Wirtschaft auf nachhaltigere Grundsätze. Bei Ersteren stehen die Elektrifizierung des Verkehrs, intelligentere Energienutzung und Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne im Vordergrund. Abfallreduzierung und eine intelligentere Nutzung von natürlichen Ressourcen und Humankapital stehen auch im Mittelpunkt der Anstrengungen, zu nachhaltigerem Wirtschaftswachstum überzugehen.
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Der Druck, etwas zu verändern, hat zweifellos zugenommen, und Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt haben zugesagt, riesige Summen in Klimaschutzinitiativen zu investieren.
Untermauerung von Zielsetzungen durch finanzielle Zusagen
Der Druck, etwas zu verändern, hat zweifellos zugenommen, und Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt haben zugesagt, riesige Summen in Klimaschutzinitiativen zu investieren. In der EU sollen im Rahmen des „Green Deal“ in den nächsten zehn Jahren mindestens 1 Billion Euro für nachhaltige Investitionen aufgebracht werden. Im Rahmen des US-Beschäftigungsprogramms (eine der drei Säulen des „Build Back Better“-Projekts) stellt die Regierung Biden 174 Mrd. USD für Anreize zur Verbreitung von Elektrofahrzeugen, 100 Mrd. USD zur Finanzierung des Übergangs zu CO2-freier Stromerzeugung bis zum Jahr 2035 und 180 Mrd. USD für Forschung und Entwicklung bereit, darunter erhebliche Summen für Investitionen in saubere Energie und für die Klima-Grundlagenforschung.
Darüber hinaus haben China und die USA auf der COP-26-Klimakonferenz in Glasgow vereinbart, bei Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels zusammenzuarbeiten, unter anderem beim Abbau von Methanemissionen, dem Kohleausstieg und dem Erhalt von Wäldern. Indien hat überdies zugesagt, bis 2030 die Hälfte seiner Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Mehr als 450 Banken, Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds und andere Unternehmen, die zusammen 130 Billionen USD verwalten,1 haben sich verpflichtet, ihre Mittel einzusetzen, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Auch wenn sich die genauen Investitionssummen aufgrund von Verhandlungen und Haushaltszwängen ändern können, sind die politischen Zielsetzungen klar durch feste finanzielle Zusagen unterlegt.
Grafik 1: „Green Deal“-Investitionsplan der EU

Quelle: Europäische Kommission
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Die hohen Summen, die Regierungen und die Privatwirtschaft investieren, wirken wie ein Magnet für Unternehmen und Investoren.
Fülle von Anlagechancen, aber keine „leichte Beute“
Die vielfältigen Investitionspläne für den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft bieten reichlich Anlagechancen. Die hohen Summen, die Regierungen und die Privatwirtschaft investieren, wirken wie ein Magnet für Unternehmen und Investoren. In Sektoren und Branchen, die voraussichtlich von nachhaltigen Investitionen profitieren werden, ist bereits eine deutliche Zunahme von Firmenneugründungen und den Eintritt etablierter Akteure aus anderen Branchen zu beobachten.
Der Mittelzufluss in nachhaltige Investmentfonds hat ebenfalls rapide zugenommen und dürfte weiter zunehmen. Dies bedeutet allerdings, dass es aus Sicht der Investoren wahrscheinlich keine „leichte Beute“ geben wird. Die Bewertungskennzahlen sind in die Höhe getrieben worden, während intensiver Wettbewerb die Gesamtkapitalrendite von Unternehmen nach unten drücken könnte. Unserer Meinung nach können Investoren nur dann erwarten, am langfristigen wirtschaftlichen Erfolg nachhaltiger Gewinner teilzuhaben, wenn sie in Unternehmen investieren, die intelligentere, umweltfreundlichere und wirtschaftlich tragfähige Lösungen für ökologische, soziale und wirtschaftliche Probleme anbieten und gleichzeitig zu einer besseren Welt beitragen.
Grafik 2: Risikokapitalbereitstellung für Klimaschutztechnologien nach Segmenten

Quelle: Climate Tech VC; August 2021
Hinzunahme von „Schonendem Umgang mit Ressourcen“ als fünften Trend im MegaTrends-Fonds
Zurzeit investieren der Robeco MegaTrends- und der Rolinco-Fonds in vier breit angelegte Trends: „Vernetzte Unternehmen“, „Digitale Welt“, „Aufstrebende Mittelschicht“ und „Gesundes Altern“. Im Rahmen unseres Trends „Vernetzte Unternehmen“ haben wir in mehrere Unternehmen mit umfangreichem geschäftlichen Engagement in den Bereichen Elektrifizierung des Verkehrs, intelligente Energienutzung und effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen investiert.
Unterstützt durch die ehrgeizigen Versprechen von Regierungen und Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit, durch technologische Innovation und das wahrscheinliche Aufkommen langfristiger Gewinner, verdienen diese Bereiche unserer Meinung nach eine stärkere Beachtung durch das Research. Daher nehmen wir einen fünften, auf Nachhaltigkeit fokussierten Trend in unseren Investmentprozess auf: den „Schonenden Umgang mit Ressourcen“.
Mit weniger mehr erreichen
Beim „Schonenden Umgang mit Ressourcen“ stehen Unternehmen im Fokus, die uns helfen, mit weniger mehr zu erreichen. Dazu gehören Unternehmen, die eine intelligentere Energienutzung, einen besseren Einsatz von Humankapital und natürlichen Ressourcen sowie völlig neue und weniger umweltschädliche Methoden möglich machen. Wir unterscheiden drei Untertrends:
Effizienzsteigerung
Energieeinsparung
Paradigmenwechsel
Unternehmen, die zur Effizienzsteigerung und Energieeinsparung beitragen, wollen von laufenden, schrittweisen Innovationen profitieren, die uns helfen, Dinge intelligenter und effizienter zu tun. Dies mag vielleicht nicht spektakulär klingen. Doch kleine, aber stetige Verbesserungen können über lange Zeiträume hinweg eine sehr beträchtliche Gesamtwirkung entfalten. Die meisten, diesen beiden Untertrends zuzuordnenden Unternehmen sind seit langem etabliert und stabil, besitzen starke Marktpositionen, die sie aufrechterhalten können, und erzielen attraktive Gesamtkapitalrenditen.
Beim Untertrend Paradigmenwechsel versuchen wir, Unternehmen zu finden, die durch Anwendung grundlegend neuer Technologien und/oder mit innovativen, für Umbrüche sorgenden Geschäftsmodellen am Status quo rütteln und einen Paradigmenwechsel auslösen können. Diesem Untertrend zuzuordnende Unternehmen befinden sich häufig in einem frühen Entwicklungsstadium und erwirtschaften möglicherweise noch keine Gewinne. Deshalb sind sie in der Regel auch mit deutlich höheren Risiken behaftet.
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Übergang zu einer ausgewogeneren Abbildung von Megatrends
Wie im „Big Book of Trends and Thematic Investing“ beschrieben, unterscheidet das Thematic Investing-Team von Robeco drei Kategorien von Megatrends, welche die Zukunft prägen werden: „Umwälzende Technologien“, „Soziodemographische Veränderungen“ und „Bewahrung der Erde“. Diese Kategorien ergeben sich aus Veränderungen, die durch Technologie, demographische Entwicklungen und die Politik vorangetrieben werden und die Gesellschaft seit jeher prägen. In diesen breit angelegten Kategorien wählen die einzelnen Thematic Investing-Teams enger definierte Anlagetrends aus, die in immer detailliertere Trends und Untertrends untergliedert werden können.
Wir sind der Meinung, dass durch die Hinzunahme des „Schonenden Umgangs mit Ressourcen“ zu den bestehenden vier Trends im MegaTrends- und im Rolinco-Fonds die drei Megatrend-Kategorien nun ausgewogener abgebildet werden. Und wir sind begeistert von den erweiterten Anlagechancen, die der Trend „Schonender Umgang mit Ressourcen“ bietet.
Grafik 3: Im Robeco MegaTrends- und im Rolinco-Fonds abgebildete Trends im Überblick

Quelle: Robeco Trends Investing