Zum ersten Mal in der Geschichte verfügt die Welt über einen gemeinsamen Plan zur Unterstützung des nachhaltigen Wirtschaftswachstums, Förderung der sozialen Integration und zum Schutz der Umwelt. Die UN SDGs liefern in die Praxis umsetzbare Orientierungspunkte zur Schaffung einer besseren Welt für uns und zukünftige Generationen.
Gute Absichten und globaler Fortschritt sind nicht nur ehrenwerte Ziele, sie sind auch erforderlich, um globale Assets optimal zu gestalten und ein Wirtschaftswachstum zu erzielen, dass für alle nachhaltig ist. Doch wie können Anleger übergeordnete Ziele supranationaler Organisationen in konkrete praktikable Schritte übertragen, die Anlageentscheidungen in Investmentportfolios leiten? Wie können Anleger sicher sein, dass das von ihnen investierte Kapital die Welt in der richtigen Richtung beeinflusst?
ESG und SDG – Akronymen, keine Synonyme
Das zunehmende Anlegerinteresse an ESG-Investments erhöht das Bewusstsein und mobilisiert Kapital für nachhaltige Zwecke. Beides verbessert die Möglichkeiten , die SDGs zu erreichen.
Doch viele Anleger verwechseln ESG-Integration mit SDG-Impact. Zwar hilft ESG-Integration Anlegern dabei, Unternehmen mit unzureichendem Management von Risiken in Bezug auf Umwelt, Gesellschaft und Governance zu meiden, sie misst jedoch nicht den positiven SDG-Effekt eines Unternehmens. Hinzu kommt, dass einige für ihr schädliches Verhalten bekannte Unternehmen in Bereichen wie Tabakindustrie oder zuckerhaltige Getränke in ESG-Rankings häufig gut abschneiden.
ESG-Ratings können nützlich bei der Analyse zahlreicher Nachhaltigkeitsaspekte eines Unternehmens sein. Sie sind aber nicht dafür geeignet zu messen, ob Unternehmen positiv zu den SDGs beitragen. Um das Abschneiden von Unternehmen in Bezug auf die SDGs besser zu verstehen, sind eine weit gründlichere Analyse und detailliertere Kennzahlen erforderlich.
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Doch wie können Anleger anspruchsvolle Ziele supranationaler Organisationen in konkrete praktikable Schritte übertragen, die Anlageentscheidungen in Investmentportfolios leiten?
Elemente von Impact-Strategien
Impact Investing ist eine weitgefasste Bezeichnung, die auch falsch angewendet werden kann. Robeco unterscheidet zwischen Impact-aligned Investing und Impact-generating Investing1. Bei der ersten Variante wird in Unternehmen investiert, die sich auf nachhaltige Ziele und positiven Impact zubewegen (und nicht davon weg). Bei der zweiten Variante nehmen Anleger positiven Einfluss auf eine Situation, die ohne ihr Investment und/oder ihren Einfluss unverändert geblieben wäre, beispielsweise mittels Active Ownership. Beide Ansätze sind nützlich, da sich die einzelnen Anleger unterscheiden und manche die eine Form des Impacts gegenüber der anderen bevorzugen.
Trotz dieser Unterschiede sollten alle Impact Investing-Strategien einige wesentliche Elemente enthalten. Der Impact sollte messbar sein, er sollte mit der Erzielung eines finanziellen Ertrags einhergehen und er sollte zusätzlich erzielt werden – sodass die Entscheidung eines Anlegers einen nennenswerten Unterschied gegenüber dem Status quo bewirkt.
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Für Anleger attraktiver Ansatz
Kurz gesagt transportiert Impact Investing Sustainable Investing auf die nächste Ebene. Der Ansatz erfordert nicht nur die richtigen Inputs und Aktivitäten, sondern auch, dass die richtigen Output und Ergebnisse erzielt werden. Umfragen deuten darauf hin, dass das Erzielen eines positiven Effekts für viele Marktteilnehmer wichtig ist, insbesondere für Frauen und Millennials. Da diese Personengruppen in den nächsten Jahrzehnten für Anlagen in Billionenhöhe verantwortlich sein werden, besteht eine enorme Chance, ihr Kapital und ihre Motivation dazu zu nutzen, einen positiven Impact und nachhaltigen Fortschritt zu bewirken.
Allerdings wird es für Assetmanager zunehmend wichtig, die Qualität und Ausprägung der von ihnen behaupteten Impacts sicherzustellen, während immer mehr Anleger in Impact-Strategien investieren und die Finanzregulierung die Standards für entsprechend bezeichnete Produkte anhebt.
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Empirische Hinweise unterstützen unsere Auffassung, dass sich die Analyse von Anleihen und Aktien hinsichtlich der SDG Impacts und der Nachhaltigkeitscharakteristika der Emittenten positiv auf die Wertentwicklung auswirken.
Ein strikter Ansatz
Das Robeco SDG Framework analysiert und bewertet Unternehmen im Rahmen eines strikten Verfahrens im Hinblick auf ihre Beiträge zu den SDGs. Es handelt sich um einen systematischen Ansatz zur Ermittlung des SDG-Impacts von Aktien- und Anleihenemittenten, der objektiv, diszipliniert und replizierbar ist. Er besteht aus drei aufeinanderfolgenden Schritten. Am Anfang steht die Analyse der Auswirkungen der Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens. Im zweiten Schritt erfolgt eine eingehende Analyse der Effekte seiner Geschäftstätigkeit, der internen Leitlinien und Strukturen. Am Ende des Prozesses findet ein Untersuchung etwaiger Unternehmenskontroversen statt, die sich negativ auf den Fortschritt bezüglich der SDGs und damit auf den SDG Impact eines Unternehmens auswirken könnten. Das abschließende Ergebnis dieser dreistufigen Analyse wird in Form eines SDG-Scores quantifiziert.
Zusammen mit dem gesamtwirtschaftlichen Ausblick, fundamentalen Analysen, Nachhaltigkeits-Research und laufendem Risikomanagement helfen die SDG-Scores den Investmentteams dabei, Abwärtsrisiken zu verringern und die vielversprechendsten Wertpapiere für die anderen Portfolios auszuwählen.
Empirische Hinweise unterstützen unsere Auffassung, dass sich die Analyse von Anleihen und Aktien hinsichtlich der SDG Impacts und der Nachhaltigkeitscharakteristika der Emittenten positiv auf die Wertentwicklung auswirken. Unser SDG Framework und die sich daraus ergebenden SDG-Scores erhöhen die Fähigkeit unserer Investment Teams, Emittenten mit ungünstigem Profil auszusortieren. Gleichzeitig wird die Fähigkeit zur Erzielung von Alpha durch Emittenten- und Einzeltitelauswahl dadurch nicht beeinträchtigt.
Darüber hinaus gibt die Untersuchung der SDG-Beiträge von Unternehmen Anlegern die Gewissheit, dass sie ein diversifiziertes Exposure gegenüber den SDGs aufweisen und diversifiziert in Qualitätsunternehmen aus der gesamten Wirtschaft investiert sind, die sich einer nachhaltigen Zukunft verschrieben haben.
Traditionelle Pionierrolle, führende Position
Das SDG Framework von Robeco ist charakteristisch für unser Pionierdenken, unser anlagepolitisches Engagement sowie Disziplin und Gründlichkeit bei der Entwicklung fortschrittlicher Anlageinstrumente und -strategien. Dadurch war es uns möglich, als einer der ersten Assetmanager ein Credit-Produkt mit SDG-Fokus auf den Markt zu bringen. Zugleich stellt es das Rückgrat der Palette von Anleihen- und Aktienstrategien mit SDG-Ausrichtung von Robeco dar. Es unterstreicht außerdem unsere Fähigkeit und unseren Willen, komplizierte Konzepte in praktikable Schritte im Rahmen des Investmentprozesses zu übertragen.
Das SDG Framework und unsere SDG-orientierten Produkte unterstützen Anleger dabei, Kapital zugunsten von Unternehmen umzulenken, die einen positiven Effekt bewirken, solide Renditen erzielen und sich dauerhaft in die richtige Richtung weiterentwickeln.
Fußnote
1Busch, T., Bruce-Clark, P., Derwall, J., Eccles, R., Hebb, T., Hoepner, A., ... und Weber, O. (2021). “Impact investments: a call for (re) orientation”, SN Business & Economics, 1(2), 1-13.