CO2-Trends
Geringere CO2-Emissionen sind oft ein Zeichen für das Engagement eines Landes für Nachhaltigkeit, was sich in langfristiger wirtschaftlicher Stabilität und geringeren regulatorischen Risiken niederschlagen kann. Diese Faktoren können wiederum die Attraktivität der Anleihen des betreffenden Landes im Laufe der Zeit erhöhen.
Laut den im vergangenen Monat von EDGAR (Emissions Database for Global Atmospheric Research) veröffentlichten Daten werden die CO-2Emissionen in vielen Industrieländern bis 2023 zurückgehen. Die Daten lassen jedoch ungleichmäßige Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität erkennen. So stoßen die USA zum Beispiel nach wie vor dreimal mehr CO2 pro Kopf als europäische Länder wie Frankreich und das Vereinigte Königreich aus.
Für Anleger, die den CO-2Fußabdruck ihres Anleihenportfolios verkleinern wollen, bietet diese Streuung Chancen. Sie können ihre Anlagen in Staatsanleihen auf Länder mit geringeren CO2-Emissionen verlagern.
Durationsrisiko
Dabei sind allerdings erhebliche Risiken zu berücksichtigen. Einige emissionsarme Länder haben viele Anleihen mit langen Laufzeiten ausstehen, wie z. B. das Vereinigte Königreich. Die Anleihen dieser Länder haben eine höhere Duration, die eine Kennzahl dafür ist, wie empfindlich der Kurs einer Anleihe auf Zinsänderungen reagiert. Anleihen mit höherer Duration werden bei einem Zinsanstieg deutlichere Kursverluste verzeichnen und sind damit in einem sich ändernden Zinsumfeld riskanter.
Eine Verlagerung von Investitionen von US- in britische Anleihen kann zwar den CO2-Fußabdruck eines Portfolios verkleinern, könnte das Portfolio aber aufgrund der längeren Laufzeiten britischer Anleihen unbeabsichtigt einem höheren Zinsrisiko aussetzen.
Dazu zeigt die folgende Abbildung verschiedene Länder, wobei jedes Land durch eine Blase dargestellt wird. Je weiter oben die Blase in der Abbildung steht, desto mehr CO2-Emissionen produziert das Land pro Kopf. Je weiter rechts sich die Blase befindet, desto empfindlicher reagieren die Anleihen des betreffenden Landes auf Zinsänderungen (Duration). Die Größe der einzelnen Blasen verdeutlicht, wie viele Anleihen des jeweiligen Landes im Bloomberg Global Treasury Index enthalten sind.
Quelle: Robeco, EDGAR, Bloomberg. Die in der Abbildung aufgeführten Länder sind die Bestandteile des Bloomberg Global Treasury Index. Auf der vertikalen Achse sind die CO2-Emissionen des Jahres 2023 in Tonnen pro Jahr und pro Kopf eingetragen (Stand September 2024). Auf der horizontalen Achse ist die Duration (Zinssensitivität) der Anleihen dieser Länder am 30. September 2024 dargestellt. Die Größe der Blase ist proportional zum Gewicht des jeweiligen Landes im Index.
Risiko des Bonitätsratings
Die Duration ist nicht das einzige Risiko, das es zu bewältigen gilt. Die in der Abbildung gezeigten emissionsarmen Länder innerhalb der Eurozone sind in der Regel auch Länder mit geringerer Bonität, wie Italien. Und unten links in der Abbildung finden wir eine Reihe von Schwellenländern mit niedrigen Emissionen, die ebenfalls höhere länderspezifische Risiken aufweisen, wie Indonesien.
Fazit
Für Anleger bietet ein solider Ansatz zur Dekarbonisierung ihrer Anleihenportfolios die Möglichkeit, Länder zu unterstützen, die Fortschritte auf dem Weg in eine CO2-ärmere Zukunft erzielen, und gleichzeitig die Marktrisiken und potenziellen Renditen im Auge zu behalten. Die Berücksichtigung des Durations- und Bonitätsrisikos ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses. Weitere Informationen darüber, wie Robeco die Dekarbonisierung von Staatsanleihenportfolios angeht, finden Sie in unserem Whitepaper Efficiently reducing carbon emissions in government bond portfolios. In dem Dokument legen wir dar, wie wir mehr dekarbonisieren und gleichzeitig das Risiko gegenüber dem Index verringern.
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