Die globale Klimaerwärmung hat für die Versicherungsbranche zwei wesentliche Folgen: auf der einen Seite steigen die wetterbedingten Schadenforderungen, zum anderen verlieren die Portfolios, aus denen die Schäden reguliert werden, an Wert, wenn die Klimarisiken nicht eliminiert werden.
Wie also können Versicherer die Herkulesaufgabe stemmen, die darin besteht, ihre Schadenbelastung, aber auch die CO2-Risiken in ihren Portfolios zu verringern – und gleichzeitig ihre globale Verantwortung zur Erreichung der Netto-Null-Ziele zu erfüllen?
Hilde Faber, Global Insurance-Consultant von Robeco, erläutert in einem ausführlichen Interview, welche Möglichkeiten die Versicherer haben, um die Herausforderungen zu bewältigen. Sie erklärt, was die Verpflichtung zu Netto-Null in der Praxis tatsächlich bedeutet und warum es für moderne Unternehmen so wichtig ist, das Pariser Abkommen durch die Reduzierung der CO2-Emissionen zu erfüllen.
Messung der CO₂-Emissionen und der Klimarisiken
Ein Teil des Interviews beschäftigt sich damit, wie andere Versicherungsgesellschaften mit den Herausforderungen umgehen, beispielsweise durch den Beitritt zur „Net Zero Asset Owner Alliance“, deren Mitglieder zur Hälfte aus der Versicherungsbranche kommen. Das Interview geht außerdem ausführlich auf die Frage ein, wie Versicherer einen hohen CO2-Fußabdruck in ihren Portfolios tatsächlich messen und die schwierige Aufgabe lösen können, auch Scope 3-Emissionen dabei zu berücksichtigen.
Es mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, die Belange der Versicherer zu optimieren und zugleich die Verpflichtung zu Netto-Null zu erfüllen. Hilde Faber erläutert, wie das für ein branchentypisches „Buy-and-Maintain“-Portfolio machbar ist. Die aufsichtsrechtlichen Aspekte des Themas werden ebenso besprochen wie die Bedeutung für die künftige Anlageperformance, die Risikobewertung und die Erfüllung der Offenlegungspflichten.
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