Faktor-Timing ist die Königsklasse beim Equity Factor Investing. Da sich Faktoren zeitweise unterdurchschnittlich entwickeln, ist die Versuchung groß, die Faktorallokation dynamisch anzupassen. Tatsächlich könnte ein Faktorinvestor mit hellseherischen Fähigkeiten eine beträchtliche Outperformance gegenüber einer statischen Faktorallokation erzielen. In unserem kürzlich erschienenen Whitepaper untersuchen wir, inwieweit diese Chancen des Faktor-Timings in der Praxis genutzt werden können. Insbesondere analysieren wir die praktischen Auswirkungen des Faktor-Timings durch Berücksichtigung der Rolle des Faktor-Momentums, der Bewertungs-Spreads und saisonaler Effekte. Bewertungs-Spreads und saisonale Signale verfügen tatsächlich über Prognosekraft für die Faktorrenditen. Jedoch stehen die darauf beruhenden Gewinne aus Faktor-Timing nur auf dem Papier. Denn das Ergebnis der Timing-Strategie bleibt unter Berücksichtigung der Transaktionskosten hinter der Benchmark zurück. Umgekehrt kann die Nutzung des Faktor-Momentums die aktive Rendite vor Kosten erhöhen, wovon nach Abzug der Transaktionskosten fast die Hälfte gesichert werden kann.
Dennoch geht Faktor-Momentum mit einer hohen Umschlagshäufigkeit in der Strategie einher. Deshalb muss man die damit verbundenen Transaktionskosten (die sicher sind) gegen das zu erwartende Alpha des Faktor-Momentums (das unklar ist) abwägen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein dynamischer 1/N-Multifaktor-Ansatz einen umsichtigen Weg zu einem effektiven Timing von Aktienfaktoren darstellt. So kombiniert er einen geringen Strategieumsatz mit dem allgegenwärtigen Faktor-Momentum-Effekt und wahrt gleichzeitig eine angemessene Faktor-Diversifikation.
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