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27-11-2023 · SI-Debatte

SI-Dilemma: Auf den Weg machen oder ankommen im nachhaltigen Übergang?

Das Zauberwort für Anleger scheint heutzutage „Umstellung“ zu sein. Die Art und Weise, wie wir uns auf den Weg machen, und nicht, wie wir ankommen, hat sich zur wichtigsten Definition für den Erfolg aller übergeordneten Nachhaltigkeitsthemen entwickelt. Die ESG-Dynamik hängt davon ab – sind wir also tatsächlich am Ziel?

    Autoren/Autorinnen

  • Masja Zandbergen-Albers - Head of Sustainability Integration

    Masja Zandbergen-Albers

    Head of Sustainability Integration

Zusammenfassung

  1. Bei Investitionen in Unternehmen mit negativen Auswirkungen werden positive Veränderungen erwartet

  2. Es gibt Überschneidungen zwischen Nachhaltigkeits- und Umstellungsinvestitionen

  3. Eine Umstellung auf Portfolioebene stellt nicht immer gleich einen Umstellung auf Unternehmensebene dar

Notwendige Veränderungen

Traditionell werden nachhaltige Portfolios anhand von Nachhaltigkeits-Scores erstellt, die auf dem aktuellen ESG-Profil der Unternehmen beruhen, in die sie investieren. Es handelt sich nach wie vor um den wichtigsten Ansatz für die große Mehrheit der nachhaltigen Strategien, wie Best-in-Class- und besser als die Benchmark abschneidende Portfolios. Dieser Ansatz spiegelt häufig die Werte des Anlegers wider. Er drückt auch die Überzeugung der Anleger aus, dass nachhaltigere Unternehmen eine bessere finanzielle Performance erbringen, obwohl dies noch nicht zweifelsfrei bewiesen ist.1

Bislang hat dieser Ansatz jedoch nicht zu einer wesentlich nachhaltigeren Entwicklung oder weniger CO-Emissionen geführt.2 Der Gedanke, dass die größten Umweltverschmutzer Bestandteil der Lösung sein müssen – indem man in sie investiert und sich mit ihnen auseinandersetzt, während man sein Portfolio nach zukunftsweisenden Kriterien ausrichtet – wird zunehmend als bessere Möglichkeit angesehen, zum Wandel beizutragen. Die Umstellung zu unterstützen, ist nicht nur im Sinne der Anleger, sondern auch der Regulierungsbehörden.

Variierende Definitionen von Umstellungsinvestitionen

Die EU-Kommission definiert „Umstellung“ als Umstellung gegenwärtiger Klima- und Umweltleistungen auf eine klimaneutrale, klimaresistente und ökologisch nachhaltige Wirtschaft. Sie sollte in einem Zeitrahmen erfolgen, mit dem die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele zu erreichen sind, einschließlich der Anpassung an den Klimawandel und anderer Umweltziele der EU. Auch die Taxonomien in Asien, z. B. in Singapur, enthalten ähnliche Definitionen für die Umstellung.

Diese Definitionen sind jedoch sehr stark auf die Umwelt beschränkt. In der britischen Verordnung über die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen (die derzeit erarbeitet wird) wird diese Umstellung breiter gefasst. In ihr sind Strategien zur Verbesserung der Nachhaltigkeit als Produkte mit dem Ziel dargelegt, das Nachhaltigkeitsprofil von Vermögenswerten im Laufe der Zeit erheblich zu optimieren.

Diese Produkte werden in Vermögenswerte angelegt, die zwar derzeit noch nicht ökologisch oder sozial nachhaltig sind, aber aufgrund ihres Potenzials ausgewählt werden, dies im Laufe der Zeit zu werden, auch als Reaktion auf den Einfluss des Unternehmens auf den schonenden Umgang mit Ressourcen.

In der akademischen Welt wird die Umstellung ebenfalls in einem breiteren Zusammenhang gesehen. So zeigen Derk Loorbach und seine Mitwirkenden in ihrem Beitrag über Transformation oder Umstellung, dass das Konzept der Umstellung hauptsächlich zur Analyse von Veränderungen in gesellschaftlichen Teilsystemen (z. B. Energie, Mobilität, Städte) verwendet wurde, wobei der Schwerpunkt auf sozialen, technologischen und institutionellen Wechselwirkungen lag.3

Abbildung 1: Umstellungsinvestitionen

Abbildung 1: Umstellungsinvestitionen

Quelle: Frei interpretiert nach dem Leitfaden der EU-Kommission

Bei Robeco sehen wir die Umstellung umfassender als nur den Klimawandel betreffend, wobei wir auch anerkennen, dass die Klimawende sowohl sehr dringend als auch in Bezug auf die Definition und die Instrumente für Anleger am weitesten fortgeschritten ist. Grundsätzlich wird damit auch die praktische Umsetzung in Portfolios erleichtert.

Problematik bei Umstellungsstrategien für börsennotierte Wertpapiere

Da es für die Umstellung im Finanzwesen kein allgemeines Erfolgsrezept gibt, werden auf dem Markt viele unterschiedliche Ansätze verfolgt. Diesbezüglich sind viele Probleme und Fragen in Umlauf.

Die erste Frage lautet, ob eine nachhaltige Investition gleichzeitig eine Umstellungsinvestition sein kann. Wir sind davon überzeugt. Gemäß der EU-Verordnung findet eine nachhaltige Investition in eine wirtschaftliche Tätigkeit statt, die zur Erreichung eines ökologischen oder sozialen Ziels beiträgt, vorausgesetzt, dass eine solche Investition kein derartiges Ziel erheblich beeinträchtigt und das Unternehmen, in das investiert wird, Verfahrensweisen einer guten Unternehmensführung anwendet.

Wenn eine nachhaltige Umstellung als ökologisches oder soziales Ziel betrachtet wird, können Umstellungsanlagen, die keinen nennenswerten Schaden anrichten und Verfahrensweisen einer guten Unternehmensführung beinhalten, daher auch eine nachhaltige Investition sein. Das bedeutet zum Beispiel, dass grüne Anleihen sowohl als Umstellungs- als auch als nachhaltige Investition betrachtet werden können. Dennoch sind nicht alle Umstellungsinvestitionen auch nachhaltige Investitionen.

Die zweite Problematik besteht darin, welche Investitionen in Umstellungsprodukte infrage kommen. Die erste Kategorie ist eindeutig: Unternehmen mit starkem Einfluss und glaubwürdigen Umstellungsplänen. Aber dann wird es schwieriger: Sollten Lösungsanbieter, die anderen bei der Umstellung helfen, Teil des Umstellungsuniversums sein? Sie sind keine Umstellungsaktiva in dem Sinne, dass sich ihr eigenes Geschäftsmodell in Umstellung befindet, obwohl sie sicherlich ein sehr wichtiger Teil der Umstellung sind. Daher bin ich der Meinung, dass diese Unternehmen in einem Umstellungsportfolio Berücksichtigung finden sollten.

Und wie sieht es mit der Anpassung aus? Die Anpassung ist sicherlich wichtig, aber nur notwendig, wenn die Umstellung scheitert. Hier könnte nach dem Motto „Vorsicht ist besser als Nachsicht“ etwas Spielraum geschaffen werden. Und können wir einige führende Unternehmen in Sektoren mit geringen Auswirkungen hinzufügen, um das Portfolio (finanziell) zu streuen?

Letzteres geht wahrscheinlich einen Schritt zu weit. Jede Investition in ein Umstellungsprodukt sollte zumindest ein wesentliches Engagement in den Umstellungszielen aufweisen. Und das Engagement in Bezug auf Umstellungsanlagen und Lösungsanbieter sollte ausgewogen sein.

Umstellung auf Portfolio- oder Emittentenebene?

Die wohl schwierigste Problematik ist die Frage, wo der nachhaltige Wandel gefördert und gemessen werden soll – auf Portfolio- oder Unternehmensebene?

Nehmen wir als Beispiel die Definition des EU-Referenzwerts für den klimabedingten Wandel. Die zugrunde liegenden Vermögenswerte werden so ausgewählt, gewichtet oder ausgeschlossen, dass sich das resultierende Benchmark-Portfolio auf einem Dekarbonisierungspfad befindet, z. B. mit einem CO2-Fußabdruck, der 30 % niedriger ist als der des investierbaren Universums, und im Vergleich zum Vorjahr um 7 % verkleinert wird. Es sollte auch im Einklang mit den Mindeststandards des Grundsatzes der Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen und der verantwortungsvollen Führung errichtet werden.

Die Ziele sind hier klar, und wir verfügen über die Informationen, mit denen wir die Fortschritte im Zeitverlauf nachverfolgen können. Ein Umstellungsprodukt, das diesen Leitlinien entspricht, stünde eindeutig im Einklang mit der Verordnung. Das sind die guten Nachrichten. Die zugrunde liegenden Investitionen müssen jedoch nicht alle selbst umgestellt werden, solange das Gesamtportfolio die Dekarbonisierungsziele im entsprechenden Jahr erreicht. Die Frage lautet, wie ein solches Portfolio (in börsennotierten Wertpapieren) zur Umstellung beiträgt.

So gesehen glauben wir, dass Raum für Umstellungsstrategien vorhanden ist, die einfach in Umstellungsressourcen und führende Lösungsanbieter investieren und aus einer Bottom-up-Perspektive versuchen, Veränderungen herbeizuführen. Dementsprechend sollte die Überprüfung, ob die Umstellungsziele erreicht wurden, eher auf Unternehmensebene und weniger auf Portfolioebene stattfinden. Auf dem Markt sollten beide Ansätze ihren Platz finden.

Schließlich werden derzeit für den Klimaschutz zukunftsweisende Rahmenbedingungen ausgearbeitet, um die Glaubwürdigkeit von Umstellungszielen auf Unternehmensebene zu bestimmen, während dies für andere Themen der Nachhaltigkeitswende noch nicht der Fall ist. Die Überprüfung der Fortschritte auf Unternehmensebene muss ebenfalls weiter verfeinert werden.

Gestaltungsgrundsätze für Umstellungsprodukte

All diese Probleme sollten uns meiner Meinung nach nicht davon abhalten, neue Strategien für Umstellungsinvestitionen auszuarbeiten. Wir müssen auch pragmatisch sein, um die zukünftig erwarteten Risiken und Renditen mit den Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen und in diesem Fall zu akzeptieren, dass die Forschungs- und Bewertungsrahmen noch nicht eindeutig sind.

Deshalb haben wir bei Robeco einige Leitfäden für die Erstellung von Umstellungsstrategien in Investitionen festgelegt. Es sollte eine eindeutige Absicht bestehen, zur Umstellung in der Praxis beizutragen und ein Mittel zur Bewertbarkeit sein, damit wir sicherstellen können, dass das gewünschte Umstellungsergebnis im richtigen Zeitrahmen stattfindet. Und schließlich müssen wir bei der Auswahl der Investitionen und der Offenlegung der erzielten Fortschritte in den regelmäßigen Berichten über unsere Investitionsprodukte eine grundlegende Glaubwürdigkeit beibehalten.

Und da wir an unserer eigenen Umstellung in diesem Entwicklungsbereich arbeiten und unser endgültiges Ziel noch nicht erreicht haben, freuen wir uns, uns dieser Herausforderung zu stellen!

Fußnoten

1 Atz, U. van Holt, T. et al. “Does sustainability generate better financial performance? review, meta-analysis, and propositions.” (2022). Journal of Sustainable Finance & Investment.
2 SI Dilemma: Optimist, pessimist or realist for sustainable development?
3 Transition versus transformation: What’s the difference? - ScienceDirect