Welche Expertise kann Robeco beim Management von Enhanced Indexing-Strategien vorweisen?
„Wir managen die Strategie nach unserem rein systematischen Bottom-Up Core Quant-Ansatz. Unsere Aktienanlagen basieren auf den Signalen unseres hausinternen Modells zur quantitativen Aktienauswahl, das eine Vielzahl von Faktoren beinhaltet, darunter Bewertung und Momentum. Dabei verwenden wir jedoch nicht lediglich die gängigen Definitionen von Bewertung und Momentum. Vielmehr nutzen wir optimierte Definitionen, um ungewollte Risiken auszuschließen und das Ertragspotential zu maximieren.“
Wie gehen Sie beim Management Ihrer Enhanced Index-Strategie vor?
„Das Ergebnis ist eine Strategie, deren Branchen- und Ländergewichtungen denjenigen des jeweiligen Marktindex ähneln, wobei attraktive Aktien etwas höher und weniger attraktive etwas niedriger gewichtet sind. So ergibt sich ein Portfolio mit einem niedrigen Tracking Error. Unser Core Quant-Ansatz ist auch vollständig skalierbar. Demnach können wir den angestrebten Tracking Error den Präferenzen des einzelnen Kunden gemäß erhöhen oder verringern.”
Hat sich Ihr Ansatz bewährt?
„Ja, wir haben im Laufe der Jahre eine überzeugende Erfolgsbilanz erzielt. Unser Enhanced Index Composite für die entwickelten Märkte hat von seiner Auflegung im Jahr 2004 bis zum 30. Juni 2016 den MSCI World Index um annualisiert 121 Basispunkte übertroffen, und das bei einem Tracking Error von nur 1,06 %. Das entspricht einer Information Ratio von deutlich über 1. Nur sehr wenige andere Anbieter können diesbezüglich über einen so langen Zeitraum mithalten."
Welche Funktion kann der Ansatz in einem breiten Portfolio erfüllen?
„Unsere Kunden betrachten unsere Enhanced Index-Strategie als Core-Aktienengagement in ihrem Gesamtportfolio. Sie wäre aber auch eine ideale Alternative zu einer passiven Aktienanlage, wenn Anleger Zusatzerträge am breiten Markt erzielen wollen. Da unser Core Quant-Ansatz vollständig skalierbar ist, können wir seinen Tracking Error auf das vom Kunden gewünschte Niveau anheben, bis zu einem Wert von rund 5 %.“
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Welche Wettbewerbsvorteile hat Robeco beim Management quantitativer Strategien?
„Zunächst einmal verfügen wir über eine sehr große Erfahrung mit quantitativen Anlagen. So verwenden wir unser Aktienauswahlmodell zur Nutzung von Marktineffizienzen seit mehr als 25 Jahren. Die wegweisenden Ergebnisse unseres Research haben wir in einschlägigen akademischen Journalen veröffentlicht. Unser auf gründlichem Research beruhender Ansatz verringert deshalb das Risiko enttäuschender Ergebnisse in der Praxis. Das können wir belegen, denn unser seit 2002 existierender Enhanced Indexing-Ansatz weist eine sehr gute Erfolgsbilanz auf.“
Eine weitere wichtige Grundlage unseres Erfolgs ist die Verwendung optimierter statt gängiger Definitionen der Faktoren Value und Momentum. Beispielsweise stellen wir mit Residualisierungsverfahren sicher, dass wir in Aktien mit hohem individuellem Momentum investieren und nicht in diejenigen, die lediglich ein hohes negatives oder positives Beta aufweisen und deren Kursentwicklung daher stärker vom jüngsten Markttrend abhängt. Im Fall des Value-Faktors können wir das Risiko, dass das Unternehmen in eine Notlage gerät, ohne Abstriche beim Ertragspotential verringern.“
„Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der, dass alle unsere Entscheidungen vollständig transparent, regelbasiert und erklärbar sind. Das hat einen berechenbaren Mechanismus bei der Portfoliokonstruktion zufolge. Dieser wiederum führt zu einer niedrigeren Umschlagshäufigkeit und ermöglicht es, unseren Kunden individuell zugeschnittene Portfolios und Reportings anzubieten.“
Welche Art der individuellen Anpassung ermöglichen Sie Ihren Kunden?
„Unsere Kunden haben bei der individuellen Ausgestaltung eines quantitativ ausgerichteten Portfolios von Anfang an das Sagen. Später sind weitere Anpassungen möglich, wenn sich der Bedarf des Kunden ändert oder Robeco neue Erkenntnisse vorliegen. Konkret ist eine individuelle Anpassung in drei Hauptbereichen möglich.“
„Der erste Bereich ist das Anlageuniversum. Als Ausgangspunkt bei der Portfoliokonstruktion können wir einen beliebig breiten Aktienindex aus jeder Region verwenden – also Welt, USA, Europa, Pazifikraum, Schwellenländer – und wir können einzelne Marktsegmente ausschließen. Beispiele für Bereiche, die wir auf Kundenwunsch meiden, sind Russland, europäische Banken und die jeweiligen Heimatländer der Kunden."
„Der zweite Bereich betrifft den Grad der aktiven Ausrichtung, gemessen am Tracking Error. Unser Core Quant-Prozess ist vollständig skalierbar und unsere Software kann für jedes gewünschte Risikoniveau ein optimales Portfolio bilden. Nachdem wir unsere Enhanced Indexing-Strategie im Jahr 2002 aufgelegt hatten, führten wir aufgrund der Nachfrage von Kunden im Jahr 2006 semi-passive Portfolios (niedriger Tracking-Error) und im Jahr 2008 aktive Quant-Strategien (höherer Tracking Error) ein. Die Portfolios mit höherem Tracking Error konnten wir ohne wesentliche Verringerung der Information Ratio managen.“
„Der letzte Bereich betrifft den Aspekt Nachhaltigkeit. Im Jahr 2010 haben wir als einer der ersten quantitativen Anlagemanager ESG-Aspekte (Umwelt, Soziales, Governance) in unserem Investmentprozess integriert. Außerdem können wir ohne Weiteres kundenspezifische Ausschlusslisten berücksichtigen. Wir verfolgen dabei einen stärker proaktiven Ansatz, der dazu führt, dass in unseren Portfolios Unternehmen übergewichtet sind, die im Vergleich zur Benchmark ein besseres ESG-Profil aufweisen. Umsetzen können wir auch eine Reihe von Nachhaltigkeits-Anforderungen, darunter die Verringerung des CO2-Fußabdrucks. Unsere Schwesterfirma RobecoSAM, die zu den führenden Unternehmen im Bereich nachhaltiger Geldanlage gehört, ermöglicht uns dank ihrer jährlichen Nachhaltigkeitsanalyse von mehr als 3000 Firmen weltweit den Zugang zu einer einzigartigen Quelle unternehmensspezifischer Nachhaltigkeitsdaten."
Weshalb ist der Aspekt Nachhaltigkeit so wichtig?
„Nachhaltigkeit ernst zu nehmen, gehört zu den wesentlichen Zielen, denen Robeco verpflichtet ist. Außerdem wird das Thema auch für unsere Kunden auf der ganzen Welt immer wichtiger. Durch Integration von ESG-Kriterien bei ihrem Investmentansatz können Kunden ihre Portfolios zukunftssicherer machen, sodass sie bei künftig auftretenden Risiken widerstandsfähiger sind. Doch geht jeder Anleger an das Thema Nachhaltigkeit anders heran – jeder hat seine eigenen Überzeugung, weshalb ein standardisiertes Vorgehen nicht weiterhilft.“
„Aus diesem Grund arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen, um individuell zugeschnittene Nachhaltigkeitslösungen zu entwickeln. Beispielsweise entschied sich im Jahr 2013 eine große europäische Versicherung für unsere Enhanced Index-Strategie als Alternative zu einer passiven Anlage und bat uns, dabei ihre eigene Ausschlussliste zu berücksichtigen. Innerhalb von zwei Jahren war das Mandat auf ein Volumen von mehr als 1 Mrd. US-Dollar angewachsen. Bei diesem Mandat setzten wir auch die Anforderung nach Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um.“
„Bei Enhanced Index-Portfolios für Aktien aus Schwellenländern berücksichtigen wir ebenfalls seit vielen Jahren ESG-Kriterien. So hat uns im Jahr 2006 ein großer europäischer Pensionsfonds gebeten, ein Mandat für Aktien aus Schwellenländern mit niedrigem Tracking Error, einer nicht-standardisierten Benchmark und individueller Berücksichtigung von ESG-Kriterien umzusetzen. Das Mandat hat sich seither erwartungsgemäß entwickelt und ist erheblich im Volumen gestiegen.“
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
„Wir arbeiten derzeit an unterschiedlichen Varianten der Integration von ESG-Aspekten in unseren Portfolios. Beispielsweise könnte ein Kunde nicht nur ein Portfolio wünschen, dessen ESG-Profil besser als das seiner Benchmark ist, sondern ein Portfolio, das vor allem im Hinblick auf den Aspekt Umwelt besonders gut abschneidet, weil dies dem Kunden am wichtigsten ist. Wir untersuchen, wie wir eine solche Lösung am besten umsetzen können, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die bewährte Risiko/Ertrags-Charakteristik unseres Aktienauswahlmodells hat.“
„Außerdem haben wir in punkto Research einiges vor. So untersuchen unsere Researchspezialisten derzeit neue Faktoren anhand weniger gängiger Datensätze, die das Ertragspotential unserer Portfolios weiter erhöhen könnten. Dabei gilt: Für alle von uns verwendeten Faktoren muss es eine überzeugende ökonomische Begründung geben, sie müssen ihr risikobereinigtes Ertragspotential im Zeitverlauf unter Beweis gestellt haben und sie müssen einfach umzusetzen sein.“