Robeco logo

Zugangsbeschränkung / Haftungsausschluss

Die auf diesen Seiten enthaltenen Informationen dienen ausschliesslich Marketingzwecken.

Der Zugang zu den Fonds ist beschränkt auf (i) qualifizierte Anleger gemäss Art. 10 Abs. 3 ff. des Bundesgesetz über kollektive Kapitalanlagen („KAG“), (ii) professionelle Kunden gemäss Art. 4 Abs. 3 und 4 des Bundesgesetz über die Finanzdienstleistungen („FIDLEG“) und (iii) professionelle Kunden gemäss Anhang II der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (2014/65/EU; „MiFID II“) mit Sitz in der Europäischen Union oder im Europäischen Wirtschaftsraum mit einer entsprechenden Lizenz zur Erbringung von Vertriebs- / Angebotshandlungen im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten oder für (iii) solche, die hiermit aus eigener Initiative entsprechende Informationen zu spezifischen Finanzinstrumenten erfragen und als professionelle Kunden qualifizieren.

Die Fonds haben ihren Sitz in Luxemburg oder den Niederlanden. Die ACOLIN Fund Services AG, Postanschrift: Leutschenbachstrasse 50, CH-8050 Zürich, agiert als Schweizer Vertreter der Fonds. UBS Switzerland AG, Bahnhofstrasse 45, 8001 Zürich, Postanschrift: Europastrasse 2, P.O. Box, CH-8152 Opfikon, fungiert als Schweizer Zahlstelle.

Der Prospekt, die Key Investor Information Documents (KIIDs), die Satzung, die Jahres- und Halbjahresberichte der Fonds sind auf einfache Anfrage hin und kostenlos beim Schweizer Vertreter ACOLIN Fund Services AG erhältlich. Die Prospekte sind auch über die Website www.robeco.com/ch verfügbar.

Einige Fonds, über die Informationen auf dieser Website angezeigt werden, fallen möglicherweise nicht in den Geltungsbereich des KAG und müssen daher nicht über eine entsprechende Genehmigung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA verfügen.

Einige Fonds sind in Ihrem Wohnsitz- / Sitzstaat möglicherweise nicht verfügbar. Bitte überprüfen Sie den Registrierungsstatus in Ihrem jeweiligen Wohnsitz- / Sitzstaat. Um die in Ihrem Land registrierten Produkte anzuzeigen, gehen Sie bitte zur jeweiligen Länderauswahl, die auf dieser Website zu finden ist, und wählen Sie Ihr Wohnsitz- / Sitzstaat aus.

Weder Informationen noch Meinungen auf dieser Website stellen eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder einer anderweitigen Verfügung eines Finanzinstrumentes dar. Die Informationen auf dieser Webseite stellen keine Anlageberatung oder anderweitige Dienstleistung der Robeco Schweiz AG dar. Eine Investition in ein Produkt von Robeco Schweiz AG sollte erst erfolgen, nachdem die entsprechenden rechtlichen Dokumente wie Prospekt, Jahres- und Halbjahresberichte konsultiert wurden.

Durch Klicken auf "Ich stimme zu" bestätigen Sie, dass Sie resp. die von Ihnen vertretene juristische Person in eine der oben genannten Kategorien von Adressaten fallen und dass Sie die Nutzungsbedingungen für diese Website gelesen, verstanden und akzeptiert haben.

28-09-2023 · SI-Debatte

SI Dilemma: Soziales oder Umwelt – ist das Ganze mehr als seine Teile?

Bei Robeco haben wir Nachhaltigkeit schon immer ganzheitlich betrachtet. Wir haben damit begonnen, finanziell wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte in unsere Investmentprozesse zu integrieren. Um auch die Relevanz des Impacts von Unternehmen analysieren zu können, haben wir einen Rahmen entwickelt, der auf den 17 UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und den ihnen zugrundeliegenden Zielsetzungen basiert. Damit ist eine ganzheitliche Sicht auf die globale nachhaltige Entwicklung möglich.

    Autoren/Autorinnen

  • Masja Zandbergen-Albers - Head of Sustainability Integration

    Masja Zandbergen-Albers

    Head of Sustainability Integration

  • Bhavya Sharma - Product Development Manager, Sustainable Investing

    Bhavya Sharma

    Product Development Manager, Sustainable Investing

Zusammenfassung

  1. In die Umweltrahmenwerke werden zunehmend auch soziale Ziele aufgenommen

  2. Bei Produkten sollte ihr Beitrag zu sozialen oder ökologischen Zielen angegeben werden

  3. Sie als konkurrierende Faktoren zu behandeln, kann mehr Verwirrung als Klarheit schaffen

Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) ist nach ihrer Verabschiedung im Jahr 2019 in unseren Alltag getreten und zum Mainstream geworden. Diese EU-Verordnung stellt uns vor die Wahl, ob ein Unternehmen zu einem ökologischen oder einem sozialen Ziel beiträgt. Unseres Erachtens kann dies zu einer Verwirrung führen, die größer ist als die beabsichtigte Klarstellung. Daraus ergibt sich unser SI-Dilemma: soziale oder ökologische Ziele wählen?

Soziale und ökologische Ziele sind miteinander verwoben

Nachhaltigkeitsaspekte sind heute fester Bestandteil von Standard-Investments, und es ist klar, dass soziale und ökologische Themen miteinander verwoben sind. Dies zeigt sich in dem weithin akzeptierten Rahmen, der soziale und ökologische Fragen im Rahmen der SDGs behandelt.

Rahmenwerke, die sich zuvor ganz auf die Umwelt konzentrierten, haben sich dahingehend weiterentwickelt, dass sie auch soziale Fragen einbeziehen. Somit geht es nicht nur um eine Klimawende, sondern auch die Entwicklung des Konzepts einer Gerechten Wende.

Die Earth Commission Global Commons Alliance zum Beispiel hat die wichtigen Konzepte der planetarischen Grenzen erweitert, um eine Reihe neuer Earth System Boundaries (ESBs) zu entwickeln. Zusätzlich zu den umweltbezogenen Grenzen enthalten diese ESBs soziale Messgrößen und soziale Sicherheitsgrenzen. Damit soll der Schaden minimiert werden, der durch Grenzüberschreitungen für die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden entsteht, und es sollen Aspekte in Bezug auf Fairness und Gerechtigkeit berücksichtigt werden.

Im Rahmen der SFDR-Verordnung ist eine der vielen Anforderungen an Investmentstrategien die Festlegung von Mindestverpflichtungen für nachhaltige Anlagen, die zu ökologischen und/oder sozialen Zielen beitragen können.1 Die EU-Kommission hat darauf hingewiesen, dass solche nachhaltigen Investments nicht doppelt gezählt werden dürfen. Trägt eine Anlage zu beiden Zielen bei, muss der Investor entscheiden, auf welches Ziel – Umwelt oder Soziales – das Engagement stärker ausgerichtet werden soll.2

Ansatz von Robeco

Robeco hat dies durch sein eigenes SDG-Rahmenwerk, operationalisiert. Es bestimmt, ob ein Unternehmen einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet und daher als nachhaltige Anlage eingestuft werden kann.

Bekanntlich bieten die SDGs eine ganzheitliche Grundlage mit Zielvorgaben zu einer Reihe von Nachhaltigkeitsthemen, die von sozialen Fragen (Hunger, Bildung, Gesundheitsversorgung) bis hin zu Umweltbelangen (Biodiversität, Klimawandel, Meeres-, Küsten- und wasserbezogene Ökosysteme) reichen. Wir können die 17 SDGs analysieren und aufschlüsseln, um soziale oder ökologische Ziele zu identifizieren.

Für die Identifizierung von Unternehmen, die ein Umweltziel fördern, wurden SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion), SDG 13 (SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), SDG 14 (Leben unter Wasser) und SDG 15 (Leben an Land) als relevant erachtet. Auch die SDGs 1 bis 11 und insbesondere SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) haben wir als Beitrag zu sozialen Zielen identifiziert.

Diese „sozialen SDGs“ beziehen sich hauptsächlich auf Themen, die auf die Verbesserung der Gesellschaft und des Gemeinwohls abzielen. Dazu zählen die Beseitigung des Hungers sowie die Verbesserung von Bildung, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung. In Anbetracht der höheren Anzahl sozialer Ziele ist es wahrscheinlich, dass auch eine höhere Anzahl von Unternehmen einen Beitrag zu einem sozialen Ziel leistet. Daten von Robeco mit Stand Juli 2023 zeigen diese Ergebnisse in der nachstehenden Grafik.

si-dilemma-social-or-environmental-is-the-whole-bigger-than-its-parts-fig1-de.jpg

Daten für SI ab Juli 2023 - Umwelt oder Soziales3 im Unternehmensuniversum

Eng miteinander verbunden

Während die oben genannten Deskriptoren als logische Methode zur Kategorisierung von Unternehmen über Sektoren und Anlagestrategien hinweg dienen, macht ein genauerer Blick auf die SDGs die damit verbundenen Komplexitäten deutlich. Allgemein wird anerkannt, dass die 17 Ziele miteinander verknüpft sind und dass Maßnahmen zur Verbesserung eines Ziels auch andere SDGs beeinflussen.4

Außerdem haben mehrere SDGs sowohl ökologische als auch soziale Unterziele. So zielt beispielsweise das SDG 7 (bezahlbare und saubere Energie) darauf ab, allen Menschen Zugang zu Energie zu verschaffen (7.1 – ein soziales Ziel), aber auch die Erzeugung erneuerbarer Energien zu steigern und die Energieeffizienz zu erhöhen (7.2 und 7.3 – Umweltziele). Desgleichen zielt SDG 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) auf die Verbesserung der menschlichen Gesundheit (ein soziales Ziel) und die Verringerung der Wasserverschmutzung (ein ökologisches Ziel) ab. Im Mittelpunkt dieser Gemengelage steht also die Frage, ob eine klare Entscheidung für ein ökologisches oder ein soziales Ziel getroffen werden kann.

Eine solche Kategorisierung führt unweigerlich auch zu Bewertungsergebnissen, bei denen Unternehmen gleichermaßen mit einem sozialen und einem ökologischen SDG in Verbindung gebracht werden könnten. So tragen beispielsweise Unternehmen, die Dämmstoffe liefern, zur Energieeffizienz bei, was einem Umweltziel (SDG 7) und einem sozialen Ziel (SDG 9) dient: Industrie, Innovation und Infrastruktur).

Ein weiteres Beispiel sind Unternehmen, die Lachs an Verbraucher liefern und damit gesunde Lebensmittel bereitstellen. Dadurch leisten sie einen Beitrag zum SDG 2 (kein Hunger), das ein soziales Ziel darstellt. Gemäß dem SDG-Rahmenwerk von Robeco werden solche Unternehmen nur dann positiv hinsichtlich SDG 14 bewertet, wenn sie umweltfreundliche Praktiken anwenden, die mit hohen Zertifizierungsniveaus verifiziert werden können (ASC für Fischerei und/oder MSC für Wildfänge). Wenn dies der Fall ist, können sie als einem Umweltziel dienend eingestuft werden, selbst wenn das Produkt auch einem sozialen Zweck zugutekommt.

Es gibt viele weitere Beispiele für Unternehmen, bei denen der soziale und der ökologische Beitrag, den sie mit ihren Produkten oder Dienstleistungen leisten, miteinander verknüpft sind. Robeco kategorisiert sie entsprechend den unseres Erachtens größten Auswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen, sei es auf die Gesellschaft oder die Umwelt.

Klarstellung oder Verwirrung?

Aber die Sache ist nicht einfach. Es ist anspruchsvoll, über die Unternehmensebene hinauszugehen und den Einsatz für ökologische oder soziale Ziele aus übergeordneter Perspektive auf Ebene der Anlageprodukte zu bewerten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine Anlagestrategie über die Titel im Portfolio auf ein ökologisches Ziel hindeuten kann, aber gleichzeitig auch viele Positionen enthalten kann, die zu einem sozialen Ziel beitragen.

Beispielsweise kann ein Fonds für erneuerbare Energien, der ein klares Umweltziel verfolgt, ein stärkeres Engagement für nachhaltige Investments aufweisen, indem er dabei ein soziales Ziel verfolgt, anstatt nur seinen offensichtlicheren Beitrag zu Umweltzielen anzugeben. Wir glauben, dass dies mehr Verwirrung stiftet als Klarheit schafft.

Letztlich sollten die vorvertraglichen Verpflichtungen zu ökologischen oder sozialen Zielen für Investoren und Kunden nicht als das übergeordnete Ziel der Strategie verstanden werden. Diese Verpflichtungen beruhen unserer Ansicht nach auf dem Nachhaltigkeitsziel, das ein Unternehmen anstrebt, wie oben erläutert – und diese Ansichten können sich unterscheiden. Anleger sollten sich dieser Zweiteilung bewusst sein und deshalb genau darauf achten, in was die Strategie tatsächlich investiert.

Uns ist klar, dass die EU-Kommission nicht möchte, dass wir Beiträge doppelt zählen. Doch bei Robeco betrachten wir Nachhaltigkeit ganzheitlich und glauben an den Grundsatz, dass es keinen Fortschritt bei Umweltzielen gibt, wenn nicht auch gute soziale und Governance-Praktiken gegeben sind. Wir sind der Ansicht, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Und wer will schon mit Aristoteles streiten?

Zu dieser Kolumne hat Bhavya Sharma beigetragen.

Fußnoten

1 2022-12-02 | CSSF FAQ Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR), S. 12.
2 2022-11-17 | Questions and answers (Q&A) on the SFDR Delegated Regulation, S. 32.
3 Quelle: Qlik-Datenbank, Stand: Juli 2023. Anzahl der nachhaltigen Anlagen: 8411; Anzahl der ökologisch nachhaltigen Investments: 1954; Anzahl der nachhaltigen Anlagen: 6431.
4 S. Pakkan, C. Sudhakar, S. Tripathi et al. A correlation study of sustainable development goal (SDG) interactions. Qual Quant 57, 1937–1956 (2023).