Im August schwenkte der Fed-Vorsitzende Powell in Jackson Hole nach dem schwachen Beschäftigungsbericht für Juli um und kündigte Zinssenkungen an. Die Arbeitslosigkeit in den USA begann vor einem Jahr zuzunehmen. Die verzögerte Reaktion auf die steigende Arbeitslosigkeit hat die Sorgen verstärkt, dass die straffe Geldpolitik stärkere Auswirkungen haben wird als zunächst angenommen. Wie bei einem Staffelfinale einer Fernsehserie, bei dem jeder Schritt einer Figur entscheidend für den Ausgang ist, werden der Zeitpunkt und die Auswirkungen dieser Zinssenkungen genau beobachtet.
Auch wenn eine Rezession nicht das Basisszenario darstellt, könnte sie zum jetzigen Zeitpunkt durch ein einziges negatives Ereignis ausgelöst werden. Folglich haben die Märkte schnell einen steilen Zinssenkungszyklus der Fed eingepreist. Darin ist die Sorge widerspiegelt, dass die Fed hinter der Kurve zurückbleiben könnte. Trotz einer beträchtlichen Anzahl von bereits eingepreisten Zinssenkungen deuten die Prognosen darauf hin, dass die Leitzinsen zu Beginn des Jahres 2025 bei über 4 % liegen werden, somit noch weit über dem sogenannten neutralen Zinssatz, der wahrscheinlich eher bei 3 % liegt.
Fiskalpolitische und den Markt betreffende Unsicherheit bei restriktiver Geldpolitik
Die Geldpolitik wird also voraussichtlich bis weit ins nächste Jahr hinein restriktiv bleiben. Die Risikomärkte haben den Schreck von Anfang August mühelos weggesteckt, da sie von der Aussicht auf niedrigere Zinsen beflügelt wurden und wenig Zweifel daran bestehen, dass die Fed eine weiche Landung hinbekommt. Die Anleihemärkte sind da weniger sicher. Auch unser Frühindikator für die US-Wirtschaft deutet auf ein erhöhtes Risiko einer nicht so sanften Landung hin.
Die fiskalpolitischen Risiken nehmen jedoch zu. In unserem vierteljährlichen Ausblick vom Juni, Fiskalpolitische Hurrikansaison wiesen wir darauf hin, dass diese Risiken plötzlich in den Mittelpunkt rücken und zu erheblicher Marktvolatilität führen könnten. Da wir uns allmählich dem Höhepunkt dieser politischen Saison mit der US-Präsidentschaftswahl am 5. November nähern, werden sich die Märkte zunehmend auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ergebnisses konzentrieren, wobei die Fiskalpolitik genau beobachtet wird.
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